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Schienenechsen

 

Familie Teiidae

 

 

 

Die Schienenechsen (Teiidae) sind genau das amerikanische Gegenstück zu den Echten Eidechsen (Lacertidae) aus Europa, Asien und Afrika. Während nun die Echten Eidechsen kaum Veränderungen durchgemacht haben, sind die Schienenechsen doch vielfältiger in Körperform und Größe. Erwähnt sei hier nur der krokodilähnliche Panzerteju (Dracaena guianensis). In dieser formenreichen Familie finden wir Gattungen wie die Ameiven, die so gut ausgebildete Gliedmaßen und Körperschuppen besitzen, daß es selbst dem Experten ohne Oberprüfung der anatomischen Merkmale nicht gelingt, diese Echsen von den Echten Eidechsen zu unterscheiden. Der deutsche Name Schienenechsen rührt von den regelmäßig angeordneten Schildern oder Schienen her, welche die Bauchgegend bedecken. Das Verbreitungsgebiet der Schienenechsen ist auf den amerikanischen Kontinent begrenzt. Sie leben als Baum-, Boden oder Wasserbewohner. Bemerkenswert ist der seitlich abgeflachte Schwanz der im Wasser lebenden Arten. Die Ernährung ist vielseitig und von Art zu Art unterschiedlich. Sie nehmen Pflanzen, Kerbtiere Schnecken, Fische, kleine Echsen und Schlangen, Vögel, Vogeleier und Kleinsäuger zu sich. Die Fortpflanzung sowie die Lebensgewohnheiten sind bei den etwa fünfundvierzig Arten noch nicht vollständig erforscht. Den Terrarianer interessieren vor allem die Gattungen Ameiva, Cnemidophorus, Dracaena und Tupinambis, die allgemein auch zu den bekanntesten Gattungen zählen.

 

 

 

Wer Ameiven (Gattung Ameiva) pflegen möchte, muß darauf achten, was er für eine Art erworben hat. Die Bänderschwanz-Ameive (Ameiva taeniura) braucht ein feuchtes Milieu, die Haiti-Ameive (Ameiva chrysolaema) dagegen lebt im felsigen und trockenen (Kakteensteppe) Küstengebiet Haitis. Fehler in der Haltung können hier leicht entstehen. Die Ameiven werden zwischen 15 und 40 cm groß.

 

 

Tüpfel-Rennechse

(Cnemidophorus lemniscatus)

 

Sie erreicht eine Gesamtlänge von 30 cm und ist von Honduras bis über Kolumbien verbreitet. Um zur Paarung zu kommen, schwingt sich das Männchen rittlings über ein Weibchen, reibt seine Seiten gegen ihren Rücken und beißt sich im Nacken fest. Dabei krümmt das Männchen seinen Bauch über den Rücken des Weibchens und schlägt seinen Schwanz unter den ihren. Das Weibchen legt vier bis sechs Eier. Die Jungen schlüpfen nach acht bis zehn Wochen. Brutpflege wird nicht betrieben.

Das Terrarium richtet man wie das der Sechs – streifen Rennechse ein. Die Temperaturen dürfen etwas höher liegen. Die Nahrung ist ähnlich.

 

Sechsstreifen-Rennechse

(Cnemidophorus sexlineatus)

 

Die nordamerikanische Sechsstreifen-Rennechse hat einen blaßblauen Bauch, im übrigen ähnelt sie sehr unserer Smaragdeidechse. Sechs gelbe Streifen verlaufen vom Kopf bis zum Schwanz. Die Tiere bevorzugen offenes Gelände, kommen aber auch auf Wiesen, an Weg- und Uferrändern vor.

 

Das Terrarium soll genügend Bewegungsfreiheit bieten und muß deshalb geräumig sein. In der Natur sind sie wirklich „Renner“. Sie rennen dahin, um urplötzlich anzuhalten und Ausschau zu halten. Ebenso unvermittelt rennen sie dann weiter. Als Bodengrund verwenden wir ein Sand-Torf-Gemisch, das teilweise mit Boden verschiedener Grasgruppen belegt wird. Aufgeschichtete Steine, Wurzeln und Äste dienen als Versteckmöglichkeiten. Das Temperaturbedürfnis liegt um 28-35°C. Der Bodengrund wird regional beheizt, vertragen werden bis zu 40°C. Nachts schaltet man die Heizung ab und läßt abkühlen. Ein Standplatz mit Sonnenbestrahlung ist ideal. Ist dies nicht möglich, muß ab und zu mit UV-Licht bestrahlt werden, was auch in der sonnenarmen Zeit geschehen sollte. Eine Überwinterung ist nicht nötig, es genügt eine kurze Ruhezeit mit etwas niedrigeren Temperaturen. Eine Wasserschale mit täglich frischem Wasser gehört zur Pflege, ebenso das Einsprühen des Behälters. Die Rennechse frißt Heuschrecken, Mehlwürmer, Grillen, Heimchen und Mehlkäfer.

 

 

 

 

Bänderteju oder Solompenter

(Tupinambis teguixin)

 

Auch er gehört zur Familie Teiidae. Das tropische Buschgelände, aber auch Urwaldgebiete im nördlichen und südlichen Südamerika stellen seine Heimat dar. Dort ist er bei den Farmern nicht gerade beliebt; schuld daran ist seine

Vorliebe für Eier und kleine Küken. Dieser große, bis 110 cm lang werdende Teju ist ein bemerkenswert wehrhaftes Tier. Mit seinem drehrunden, langen Schwanz, der etwa drei Fünftel seiner Gesamtlänge ausmacht, kann er harte Schläge austeilen. Er kann aber auch mit seinen kräftigen Kiefern zufassen. Für einen Bodenbewohner sucht er sich für seine Eiablage einen höchst sonderbaren Platz aus. Das Weibchen benutzt hierfür geschickt die kugeligen Bauten von Baumtermiten, die oft mehrere Meter über dem Boden hängen. Es reißt mit seinen starken Krallen die harte Hülle auf und legt seine Eier hinein. Um die harten Termitenbauten zu sprengen, müssen enorme Kräfte aktiviert werden. Hat es die Eier abgelegt, lassen ihnen die Termiten den denkbar besten Schutz zukommen, indem sie das angerissene Loch wieder verschließen. So sind die Eier eingemauert und können sich ohne Gefahr von äußeren Feinden, Wärmeschwankungen und großen Regengüssen entwickeln. Die Fürsorge des Weibchens ist nach der Eiablage beendet. Um sich aus ihrem schützenden Gefängnis zu befreien, müssen die jungen schlüpfenden Tejus schon am Anfang ihres Lebens gewaltige Anstrengungen unternehmen. Der Bänderteju ist trotz seiner Wehrhaftigkeit ein beliebtes Terrarientier. Eine Schwierigkeit stellt jedoch seine Größe dar, denn er kann über einen Meter erreichen. Da er sehr schnell wächst, hat es wenig Sinn, mit einem kleinen Terrarium anzufangen. Die Ernährung ist relativ einfach. Er frißt Mäuse, große Insekten, aufgeschlagenes Ei, Fische, in Streifen geschnittenes Fleisch (Rinderherz). Zu dieser Hauptkost braucht er ab und zu vegetarische Beigaben in Form von frischem Obst. Da er leicht und gerne frißt, neigt er auch zur Verfettung, besonders wenn sein Behälter zu klein ist und er sich zu wenig bewegen kann. Als Bodengrund im Terrarium verwenden wir Sand und gröbere Steine, dazu eventuell berindete,

knorrige Zweige. Eine Bepflanzung würde bei ihm nicht lange standhalten, da er gräbt und das Wasserbecken muß stets frisches Wasser enthalten; er trinkt ausgiebig. Bei guter Pflege  lernt ein Teju seinen Betreuer in der Regel

kennen, doch ist trotzdem eine gewisse Vorsicht beim Umgang mit ihm ratsam.

Mein Teju vertrug sich  mit einem Afrik. Mungo und fraß sogar mit ihm zusammen!

Er ist  ein wärmebedürftiges Tier, und auch im Terrariumum darf es - wie wir schon von der Eientwicklung  wissen - keine allzu großen Temperatur-

schwankungen geben. Die Lufttemperatur hält man auf ungefähr 30-35°C. Die Bodentemperatur kann an bestimmten Stellen bis 40°C betragen. Sie soll auch nachts nicht unter 21°C sinken. In der sonnenarmen Zeit und bei trübem Wetter bestrahlt man den Teju mit UV-Licht bei einem Mindestabstand von einem Meter.